Am 8. April 1919 trafen sich 26 junge Leute in der Gastwirtschaft Tillmann – Thelen in Nörvenich und legten den Grundstein für den Sportverein Nörvenich 1919 e.V.

Der junge Verein machte es sich zur Aufgabe, den Fussballsport und die Leichtathletik zu fördern. Als Vereinsname waehlte man vorlaeufig die Bezeichnung Fussballclub. Doch schon im Jahre 1919 erhielt der Verein endgültig den Namen Sportverein Nörvenich. Das Eintrittsgeld belief sich für Mitglieder unter 16 Jahren auf 1,- Mark, für Mitglieder ab 16 Jahren auf 2,- Mark. Der Monatsbeitrag wurde auf 0,20 Mark festgesetzt.

Am 25. 5. 1919 wurden in den Vorstand gewaehlt:

Roggendorf, Peter als 1. Schriftführer
Veithen, Ferdinanals Schriftführer
Flohs, Heinrich als Kassenführer

Des weiteren wurden folgende Herren gewaehlt:

a) zu Vertrauensleuten:
Veithen, Severin
Pelzer, Josef
Wilden, Hubert
Becker, Leo

b) zu Spielwarten:
Flohs, Heinrich
Merkens, Franz
Stork, Josef

c) zu Schiedsrichtern:
Flohs, Hubert
Welter, Jakob

Schon kurz nach der Gründung wurde dem Sportverein der sogenannte ,,Tummelplatz“ als Sportplatz von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Die Verhaeltnisse waren zwar beengt, doch war man sehr froh, dass sofort ein Platz zur Verfügung stand. Die Vereinsmitglieder halfen tatkraeftig mit, den Platz entsprechend herzurichten. Was mussten diese Spieler, der Vorstand und die Mitglieder leisten, um sich überhaupt durchzusetzen; denn der Fussballsport stand in Nörvenich ja erst in seiner Entwicklungszeit, forderte von allen Beteiligten Opfer, und vor allem war aufrichtige Kameradschaft notwendig, um überhaupt bestehen zu können. Wohl hatte man damals Sporttrikots zur Verfügung, aber laengst nicht in einer einheitlichen Ausführung. Fussballschuhe wie heute, kannte damals fast keiner. Gespielt wurde in einfachen hohen Schuhen. Ein anderes Problem war der Transport zu den auswaertigen Spielen. Meistens fuhr man mit Erntewagen, die entsprechend hergerichtet waren.

Nachdem nun die grössten Schwierigkeiten behoben und die notwendigen Vor-bereitungen getroffen waren, wurde das erste offizielle Fussballspiel ausgetragen. In Girbelsrath wurde am 27.05.1919 gegen den dortigen FC gespielt. Leider ging das Spiel mit 2:3 verloren.

Folgende Spieler kämpften in diesem Spiel für unsere Farben:

Torwart:
Neunzig, Peter
Verteidiger:
Flohs, Heinrich
Veithen, Severin
Laeufer:
Merkens, Franz
Roggendorf, Hubert
Kiefer, Anton
Stürmer:
Veithen, Ferdinand
Roggendorf, Peter
Zimmermann, Hermann
Küpper, Arnold
Wilden, Josef

Auch das naechste Spiel gegen den FC Zülpich ging noch mit 1:4 verloren. Aber schon das dritte Spiel sah unsere damalige Elf als Sieger. In Merzenich wurde das Spiel am 29.06.1919 mit 1:6 gewonnen.

Dem Verein strömten rasch neue Mitglieder zu. Schon am 06.07.1919 war die Mitgliederzahl auf 54 angestiegen. Daher verwundert es auch nicht, dass schon im Sommer des Gründungsjahres vier Mannschaften aufgestellt werden konnten. Das erste Sportfest wurde auch schon im Jahre 1919 durchgeführt. Gleichzeitig fand ein Konzert für die heimkehrenden Kriegsgefangenen statt. Das naechste Sportfest im Jahre 1920 muss ein voller Erfolg gewesen sein. Es wird wörtlich in einer Niederschrift gesagt: „Am 13. Juni 1920 fand ein grosses Schützen- und Sportfest statt. Höhepunkt war der wunderbare Festumzug. Der Ort Nörvenich weiss keinen Tag aufzuweisen, der solche Volksmassen an sich gezogen hat.“
Auch schon bald nach der Gründung des Vereins fing man an, Leichtathletik zu betreiben. Die Blütezeit war dieser Sparte lag in den Jahren 1924 bis 1928. So nahmen im Jahre 1927 sieben Teilnehmer aus Nörvenich an den Reichsjugendwettkaempfen am 13.Juli in Düren teil. Bei einem, am 31.07.1927 in Nörvenich durchgeführten Sportfest, das in der Bevölkerung grosse Zustimmung gefunden hat, konnten sich folgende Vereinsmitglieder gegen schwere Konkurrenz placieren:

Pelzer, Alois, 1. im 3500-Meter-Waldlauf
Veithen, Willi, 3. im Weitsprung
Pelzer, Hubert, 3. im 400-Meter-Lauf und ebenfalls 3. im Speerwerfen.

Auch im Jahre 1928 wurde noch viel Leichtathletik betrieben. Ab 1929 liess die Begeisterung etwas nach. Aber schon in den Jahren 1932/33 wuchs die Beteiligung wieder. So wurde im Jahre 1933 mit verschiedenen Teilnehmern des öfteren an Wettkaempfen teilgenommen. Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges kommt die Leichtathletik vollstaendig zum Erliegen.

In den ersten Jahren verlief bei unserer Fussballmannschaft alles zufriedenstellend. Mit wechselnder Spielstaerke wurde an Sportfesten teilgenommen und wurden Spiele bestritten. Das Spieljahr 1933/34 brachte den ersten grösseren Höhepunkt. Unsere 1. Mannschaft wurde in diesem Jahr Gruppenmeister der 3.Kreisklasse, und auch in den folgenden Gruppenspielen konnte zugleich die Kreismeisterschaft in dieser Klasse errungen werden.

Mit wechselndem Erfolg wurde dann an den weiteren Spielen teilgenommen. In den Jahren 1936/37 konnte unsere 1.Mannschaft nochmals den 2.Tabellenplatz erringen. Aber schon in den naechsten Monaten verlor der Verein an Spielstaerke, da einige Spieler einberufen wurden. Der zweite Weltkrieg brachte für unseren Verein eine schwere Zeit mit sich. Einige Spieler und viele Mitglieder gingen uns durch den Tod verloren. Waehrend dieser schweren Zeit wurden kaum Spiele ausgetragen.

Sofort nach Kriegsende wurde versucht, wieder eine Fussballmannschaft aufzubauen. In einigen Freundschaftsspielen bereitete man sich in den Jahren 1946/47 auf die kommenden Meisterschaftsspiele vor. Unsere 1.Mannschaft wurde der 2. Kreisklasse zugeteilt. Ein

4.Tabellenplatz konnte gleich im ersten Jahr errungen werden. Verbunden damit war, dass das Interesse für den Fussballverein wieder wuchs, zumal zum 30jaehrigen Bestehen des Vereins der Sportplatz wieder in Ordnung gebracht wurde. Dank einer Zuweisung von DM 1350,-, Spenden einzelner Gönner und der tatkraeftigen Hilfe fast aller Mitglieder, konnte zum Jubilaeum ein schöner Platz geboten werden. Das Spieljahr 1951/52 brachte uns einen weiteren schönen Erfolg. Endlich wurde unsere 1.Mannschaft Sieger in der 2.Kreisklasse Gruppe II. Mit drei Verlustpunkten wurde die Meisterschaft gegen den staerksten Widersacher Wissersheim errungen.

So wurden wir nach jahrelangen Bemühungen für das Jahr 1951/52 der 1.Kreisklasse Gruppe I zugeteilt. Und nun begann die Zeit der grossen Spiele, die sicherlich noch jedem unserer Freunde in Erinnerung sind.

Erst in dem letzten Spiel wurde das Rennen um die Meisterschaft zwischen Nörvenich und Langerwehe entschieden. Zum Schluss hiess der Meister zu unserem Bedauern Langerwehe. Wie gross die Begeisterung in der Bevölkerung inzwischen gewachsen war, mag daraus ersichtlich sein, dass z.B. zum faelligen Meisterschaftsspiel nach Langerwehe unser Sportverein einen grossen Bus mit Anhaenger einsetzte. 125 Schlachtenbummler begleiteten unsere

1.Mannschaft. Mit dem guten Besuch unserer Heimspiele konnten die vorhandenen Schulden langsam abgetragen werden. Mit ein wenig Wehmut denken wir jetzt an diese schöne Zeit zurück. Wir wollen allerdings die Hoffnung nicht aufgeben, dass diese Begeisterung wieder erweckt wird.

Durch das schlechte Abschneiden in den folgenden Spielen kam es dann leider zu einer Disharmonie zwischen Vorstand und den Spielern. Dies führte sogar dazu, dass in der Zeit vom 01.05.1954 bis 05.06.1955 der Spielbetrieb unserer 1.Mannschaft völlig ruhte.

Waehrend dieser Zeit holte sich unsere A / B-Jugend ihre Erfolge. In der Spielzeit 1953/54 holte sie die Kreismeisterschaft und stand in der Saison 1954/55 wieder in den Endspielen um die Kreismeisterschaft. Am 12.06.1955 wurde dann Pier in Düren von unserer Jugend im Kampf um die Kreismeisterschaft im Entscheidungsspiel mit 4:2 geschlagen. Eine schöne und stolze Erfolgskette unserer Jugend.

Endlich trafen sich die Mitglieder am 05.06.1955 wieder auf einer Versammlung. Schon fünf Tage spaeter wurde wieder eine 1.Mannschaft aufgestellt. Der Sportbetrieb wurde danach mit wechselndem Erfolg weitergeführt. Wir sind dem damaligen 1.Vorsitzenden -Herrn Willi Wollermann – zu grossem Dank verpflichtet, der sich mit ganzer Kraft für die Belange des Vereins einsetzte und der sogar die laufenden Kosten wie Versicherungen, Beitraege usw. selbst trug, da kein Kassenstand vorhanden war.

Im Jahre 1959 wurde zum 40-jaehrigen Bestehen des Sportvereins eine Sportwoche durchgeführt. Diese Woche konnte als gelungen angesehen werden. In diesen Jahren spielte unsere 1.Mannschaft in der 2. Kreisklasse und unsere 2.Mannschaft in der 3.Kreisklasse.

In der Saison 1962/63 musste der Spielbetrieb unserer 2.Mannschaft eingestellt werden, da nicht genügend Spieler zur Verfügung standen. Unsere 1.Mannschaft spielte in der

2.Kreisklasse. Hier erreichte sie im Jahr 1965 den dritten Tabellenplatz und konnte im Jahr darauf den zweiten Tabellenplatz erringen.Im entscheidenden und letzten Spiel wurde sie in Soller geschlagen. Zeitweise hatte unsere Mannschaft einen Vorsprung von 6 Punkten.

Im Jahr 1968 wurde nach einigen Jahren erstmals wieder eine Jugendmannschaft aufgestellt. Dieser Neubeginn in der Jugendarbeit war der Anfang der überaus erfolgreichen Arbeit unserer Jugendabteilung.

Zum 50jaehrigen Jubilaeum wurde der Sportplatz von seiten des Sportvereins komplett neu gestaltet. Es wurde die Aschenbahn erneuert und eine Umzaeunung sowie ein Ballfang angelegt. Im nachhinein kann man sagen, dass das 50jaehrige Jubilaeum in jeder Beziehung ein voller Erfolg und für viele eine Motivierung war. So war es für den ganzen Verein ein Erfolg von ganz

besonderem Stellenwert, als unsere 1.Mannschaft im Jahre 1970 den Aufstieg in die 1.Kreisklasse schaffte. Dabei hatte sie als Gruppensieger einen Vier-Punkte-Vorsprung vor der 1.Mannschaft von Froitzheim-Ginnick.

Diese Mannschaft spielte bis zum Jahre 1973 recht erfolgreich, sowohl in der 1.Kreisklasse,als auch im Kreispokal. So bestritten wir in dieser Zeit Kreispokalspiele gegen die 1.Mannschaft von Düren 99, wobei wir mit 4:1 unterlagen, sowie gegen die 1.Mannschaft von Langerwehe, bei dem wir uns nach einem grossartigen Spiel mit 2:1 geschlagen geben mussten.

Im Jahre 1973 konnten wir die 1.Kreisklasse nicht halten. Ausschlaggebend war hier, dass uns auf Grund von Verletzungen unsere besten Mittelfeldspieler in der ersten Serie nicht zur Verfügung standen. Trotz einer Aufholjagd in der zweiten Serie, in der wir 17 Pluspunkte holten, mussten wir mit 24:36 Punkten absteigen.

In den Jahren 1974, 1975 und 1976 konnten wir einen Tabellenstand im oberen Drittel der Tabelle aufweisen. So verfehlten wir den Wiederaufstieg in die erste Kreisklasse im Jahre 1974 nur um 2 Punkte.

In der Folgezeit musste die I. Mannschaft in jedem Jahr neu formiert werden, da die aelteren Spieler zur Alte-Herren-Mannschaft überwechselten, und jüngere Spieler zu ihren Heimatvereinen zurückgingen.

Auch in den Folgejahren spielte unsere „Erste“ in der Kreisliga B in der Spitzengruppe. Erst als in der Saison 1984/85 der 2. Tabellenplatz in der Gruppe 1 erreicht wurde, bestand wieder die unmittelbare Chance zum Aufstieg in die Kreisliga A.

Am 02. Juni 1985 kam es in Frauwüllesheim zu einem Entscheidungsspiel unserer Mannschaft gegen die Reserve der SG Düren 99, die in der Gruppe 2 der Kreisliga B ebenfalls den 2. Platz erreicht hatte.

Obwohl die Dürener Mannschaft durch viele Spieler ihrer „Ersten“, die damals in der Verbandsliga spielte, verstaerkt wurde, konnte sich Nörvenich mit einem 3:0 Erfolg durchsetzten und stieg somit erneut in die Kreisliga A auf. Den Sieg sicherten Axel Bianco in der 20. Minute durch ein tolles Freistosstor zum 1:0 und Rainer Pischka in der 35. Minute ebenfalls durch ein Freistosstor. Nach der Pause erhöhte Ralf Bartsch in der 55. Minute durch einen Foulelfmeter zum Endstand von 3:0. Das es bei diesem Entscheidungsspiel doch um einiges ging, zeigt die Statistik des Schiedsrichters. Er zeigte 5 Nörvenicher Spielern die „gelbe Karte“, waehrend einer die „rote“ sah. Gegen die Dürener Spieler wurden 2 „gelbe Karten“ gezeigt und eine 10-minütige „Zeitstrafe“ verhaengt.

Im Juni 1987 war es endlich so weit, unser 2. Sportplatz konnte eingeweiht werden. Rund 40.000 DM investierte die Gemeinde in den 59 x 101 m grossen Platz für Saatgut und den Ballfangzaun. Inoffiziell wurde der Platz bereits einen Tag vor der Übergabe durch die Gemeinde eingeweiht. Eine verstaerkte Nörvenicher Elf holte im Spiel gegen den Verbandsligisten SG Düren 99 ein beachtliches 3:3 unentschieden.

Im November 1989 wurde unsere Jugendabteilung mit dem „Sepp-Herberger-Gedaechtnispreis“ ausgezeichnet. Mit diesem Preis wird alljaehrlich durch die „Sepp-Herberger-Stiftung“ aus Frankfurt eine Jugendabteilung ausgezeichnet, deren Jugendarbeit als vorbildlich und herausragend angesehen wird. Die Auszeichnung nahm unser damaliger Jugendleiter Wolfgang Dembsky für die hervorragende Jugendarbeit waehrend der Jugendleitertagung des Kreisjugendausschusses Düren in Bad Münstereifel aus Haenden des Jugendobmannes Karl-Heinz Witt entgegen.

1990 fand zum 20. Mal das traditionelle Osterturnier unserer Jugendabteilung statt. Erstmals war das Turnier international besucht. Unter den 45 teilnehmenden Mannschaften befanden sich auch 4 aus den Niederlanden, zu denen unsere Jugendabteilung noch heute gute Kontakte hat.

Im Jahre 1991 erreichte unsere F-Jugend den Meistertitel des Kreises Düren. Durch einen 4:0 Sieg über Sportfreunde Düren wurde diese Mannschaft auch Kreispokalsieger 1990/91.

Nach 22 Jahren als Vorsitzender trat Richard van Egdom bei der Mitgliederversammlung 1992 von seinem Amt ab. Fast ein Vierteljahrhundert hat er mit viel Engagement, Weitsicht und Einsatzwillen den Verein geleitet. Sein Name stand stets für Kontinuitaet. Leichtathletik, Turnen, Volleyball, sowie Senioren- und Jedermannturnen und Tischtennis wurden waehrend seiner Amtszeit als zusaetzliche Sportarten in den Verein integriert. In der Versammlung wurde Richard van Egdom zum Ehrenvorsitzenden des SV Nörvenich ernannt.

Vor dem letzten Spieltag 1992 belegte unsere „Erste“ den zweiten Tabellenplatz in der Kreisliga A mit einem Rückstand von einem Punkt hinter dem Nachbarverein BSV Wissersheim mit beinah gleichem Torverhaeltnis. Niemand dachte mehr an einen Aufstieg in die Bezirksliga. Im letzten Spiel der Saison gegen den TuS Langerwehe zeigten unsere Jungen die beste Saisonleistung und agierten sehr aggressiv. Die in allen Belangen überlegenen Nörvenicher führten zur Halbzeit durch Harry Pfeiffer, Rainer Pischka (2), und Erwin Münstermann bereits 4:0. Zur gleichen Zeit führte Wissersheim in Arnoldsweiler mit 1:0. Dort fiel in der 60. Minute der Ausgleich, aber bereits 1 Minute spaeter führte wieder Wissersheim mit 2:1. In der 80. Minute schaffte Arnoldsweiler erneut den Ausgleich. Dadurch war der SV Nörvenich wieder Tabellenerster. Nach der Halbzeitpause erzielten Axel Bianco, Rainer Pischka (3) und Erwin Münstermann die Tore zum 9:1 Endstand, waehrend sich der BSV Wissersheim mit einem 2:2 unentschieden von Arnoldsweiler trennte.

Somit wurde der SV Nörvenich Meister der Kreisliga A und Aufsteiger in die Bezirksliga Rur-Erft. Damit gelang der Elf der grösste Erfolg in der Vereinsgeschichte, mit dem sich der langjaehrige Trainer Josef Schmitz aus dem Amt zurückzog. Sein Nachfolger wurde Jochen Siever, der vor der Saison vom damaligen Verbandsligaabsteiger FC Niederau zurück nach Nörvenich wechselte.

Am 25. August 1992 wurde das Sportheim an der Platzanlage eingeweiht. Nach einer Bauzeit von knapp einem Jahr wurde das Heim mit einem grossen Fest seiner Bestimmung übergeben. Für gut 150.000 DM haben wir ein Haus für unsere Sportler gebaut, das keine Wünsche offen laesst. Für die öffentliche Hand ist es ein preisgünstiges Haus, denn bezahlt wurden nur die Materialkosten. Den Bau besorgten die Vereinsmitglieder Eigenleistung. Etwa 30 freiwillige Helfer erbrachten mehr als 5.000 Arbeitsstunden, die örtlichen Landwirte stellten kostenlos Geraete zur Verfügung und einige Vereinsangehörige opferten ihren Jahresurlaub, damit der festgelegte Einweihungstermin eingehalten werden konnte. Für die Finanzierung der Materialien stellten das Land 65.000 DM und die Gemeinde Nörvenich 76.500 DM zur Verfügung. Die Kreissparkasse Düren spendete 10.000 DM, waehrend die Volksbank Kerpen weitere 1.000 DM zusteuerte.

Mit dem neuen Sportheim ging für unsere Sportler eine lange Zeit der Provisorien zu Ende.

In den fünfziger Jahren übernahm der Verein ein Sportheim vom Fussballverband Mittelrhein neben dem Bolzplatz an der Hardtstrasse. Mit dem Bau der Sporthalle zogen die Senioren in die dortigen Umkleidekabinen. Die Junioren folgten, als die Baracke von der Hardtstrasse der Kreisbrandschutzzentrale in Stockheim als Übungshaus geschenkt wurde.

Die Lösung in der Sporthalle war nicht optimal, denn die Spieler mussten vor und nach dem Match jeweils 700 Meter laufen.

Am Einweihungstag des Sportheimes fand auf unserer Sportanlage das Spiel um den Landratspokal statt. Alljaehrlich vor Beginn der neuen Saison ermitteln die A-Kreisligameister der Fussballkreise Düren und Jülich die beste Mannschaft dieser Leistungsklasse im Kommunalkreis Düren. Die Trophaee stiftete vor Jahren der damalige Landrat Johannes Kaptain. Leider verlor unsere Mannschaft nach zweimaliger Führung mit 2:6 gegen Germania Lich-Steinstrass.

Mit nur 2 Neuzugaengen, Thomas Wimmer aus der eigenen A-Jugend und Wolfgang Loos vom BSV Wissersheim, wollten wir ein Zeichen setzten. Wir waren nicht bereit, horrende Ablösesummen oder Spielergehaelter zu zahlen. Ausserdem bauten wir auf die Mannschaft, die auch Kreismeister wurde, aus der nur Rainer Pischka den Verein verliess und zum Verbandsligisten Schwarz-Weiss Düren wechselte. Ein Verlust, der nur schwer zu ersetzen war.

Das Gastspiel des SV Nörvenich in der Bezirksliga Rur-Erft dauert leider nur eine Saison und unsere Mannschaft musste wieder in die Kreisliga A absteigen.
An dieser Stelle sollte nicht unerwaehnt bleiben, dass der SV Nörvenich zwar im Jahr 1919 gegründet, die Basis für diese Vereinsgründung aber bereits im Jahr 1912 geschaffen wurde. Damals wurde von den Lehrern Dernbach aus Oberbolheim und Thomassen aus Nörvenich die Sportabteilung des sogenannten Jünglingsvereins ins Leben gerufen. Hier wurden die jungen Leute im Ballspiel und in der Leichtathletik unterwiesen, die einige Jahre spaeter unseren Verein gründeten.